Veröffentlicht am 7. März 2016

Grußwort von Prof. Dr. med. Frank G. Holz

Liebe Leser,

auf der Suche nach weiterführenden diagnostischen Verfahren und wirksamen Therapien sind in der Augenheilkunde vielfältige Fortschritte zu verzeichnen. Mikrochirurgische Verfahren erlauben heute u.a. die sichere Behandlung des Grauen Stars sowie vieler Hornhaut- und Netzhauterkrankungen. Die feuchte altersabhängige Makuladegeneration bspw. kann heute mit Medikamenten sehr gut behandelt werden. Auch gibt es vielversprechende Therapieansätze für seltene Augenerkrankungen, wie zum Beispiel die Gentherapie für erbliche Netzhautdegenerationen. Aber vieles steckt noch in den Kinderschuhen und noch immer gibt es etliche Erkrankungen, bei denen noch keine oder nicht ausreichend wirksame Therapieverfahren zur Verfügung stehen. So können Erkrankungen gerade der Netzhaut und des Sehnerv zu bleibender Seheinschränkung bis hin zur Erblindung führen. Dies ist für die Betroffenen mit weitreichenden persönlichen Konsequenzen und mit Einschränkungen verbunden, die sich normal Sehende sicherlich nur schwerlich vorstellen können.

Erfreulicherweise gibt es aber mittlerweile für Betroffene vielfältige Angebote zur Unterstützung und Hilfe – gerade für die alltäglichen Herausforderungen. Diese reichen von der Anpassung vergrößernder Sehhilfen inklusive elektronischer Aufnahmesysteme mit individuellen Softwarelösungen bis hin zu sozialmedizinischen Beratungen, Mobilitätstraining, Unterstützung durch Patientenselbsthilfeorganisationen u.v.a.m.

Hier einen Überblick zu behalten ist ob der Fülle der Angebote eine Herausforderung. Dabei werden nicht selten Angebote nur deswegen nicht wahrgenommen, weil sie schlicht unbekannt sind. Genau hier setzt das Servicebuch Auge an, welches auch gerade die regionalen, wohnortnahen Angebote in Nordrhein-Westfalen berücksichtigt. Dabei ist die jeweilige Darstellung der angebotenen Möglichkeiten kompakt und sehr übersichtlich und beinhaltet auch alle erforderlichen Kontaktinformationen zu den Anbietern.

Das Kompendium beruht auf einer exzellenten Recherchearbeit und ist sowohl für Betroffene als auch für Angehörige unbedingt empfehlenswert. Dabei sei der Hinweis gestattet, dass Nordrhein-Westfalen hier in der Angebotsvielfalt im Vergleich mit anderen Bundesländern sehr gut abschneidet. Als Beispiele seien hier nur die extrem gut aufgestellten Patientenorganisationen, das AMD-Netz, hochspezialisierte Optiker sowie auch die medizinischen Anbieter sowohl im ambulanten wie im stationären Sektor genannt, die eng miteinander zum Wohle der Patienten kooperieren.

Dem Servicebuch Auge ist eine weite Verbreitung zu wünschen!

Prof. Dr. med. Frank G. Holz, FEBO
Direktor der
Universitäts-Augenklinik Bonn