Veröffentlicht am 21. März 2016

Interview: Susan Wache, feelSpace GmbH

Letzte Woche fand mit der CeBIT wieder die weltweit größte Messe für Informationstechnik in Hannover statt. Vor Ort war auch die feelSpace GmbH, die dort ihren Navigationsgürtel vorgestellt hat. Wir freuen uns, dass Susan Wache sich Zeit für ein paar Fragen nimmt.

Frau Wache, fünf lange Tage war feelSpace auf der CeBIT vertreten. Hatten Sie dort eine gute Zeit?

Es war eine spannende Woche: anstrengend, aber auch sehr lohnend. Wir haben viele interessante Kontakte knüpfen können und haben viel Feedback bekommen. Besonders hat uns natürlich gefreut, dass das Feedback sehr positiv war!

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „future talk“ haben Sie auch einen Vortrag zum NaviGürtel gehalten. Für diejenigen unter uns, die es nicht nach Hannover geschafft haben: was haben wir verpasst?

Natürlich das wichtigste Event der CeBIT!! Okay, Spaß beiseite: In meinem Vortrag habe ich noch einmal unseren Forschungshintergrund erklärt, also wie sich unser Kompassgürtel zu einem Navigationsgürtel weiterentwickelt hat. Außerdem bin ich dann noch genauer darauf eingegangen, wie der feelSpace-Gürtel genutzt werden kann und was es für Anwendungsszenarien gibt.

Na, dann lassen Sie doch mal hören!

Ursprünglich hat alles mit einem Forschungsprojekt angefangen, in dem es darum ging, das Entstehen menschlicher Sinne zu erforschen. So wurde ein Kompassgürtel entworfen bei dem man durch Vibrationssignale um den Bauch herum immer spürt wo Norden ist. In unserer Forschung haben wir von unseren sehenden und blinden Versuchspersonen dann immer wieder das Feedback bekommen, dass ihnen der Kompassgürtel bei der Navigation und bei der Orientierung sehr hilft. Sie wollten ihn am Ende der Studie gar nicht wieder hergeben. Nach und nach reifte der Gedanke in uns, dass der Gürtel wirklich im Alltag helfen könnte und wir daraus ein Produkt machen könnten. So entwickelten wir den Kompassgürtel zu einem Navigationsgürtel weiter. Mittlerweile haben wir eine Firma gegründet und unseren neuen Prototypen fertiggestellt. Wenn alles läuft wie geplant, dann ist der fertige Navigationsgürtel bald erhältlich.

Was kann denn der NaviGürtel, was die Apple Watch nicht kann – und: was soll er denn kosten?

Der NaviGürtel hat eine 360°-Auflösung um den Bauch herum. Während die Apple Watch also nur durch ein einfaches oder doppeltes Vibrationssignal rechts und links anzeigen kann, kann unser Gürtel jede beliebige Richtung um den Bauch herum anzeigen. Wenn einen nicht nur interessiert wann ein Abbiegen erforderlich ist, dann ist unser feelSpace-Gürtel das richtige. Z.B. wenn man mit dem Fahrrad fährt und spüren möchte, wo sich das Ziel insgesamt befindet. Oder wenn mehrere Straßen vom Hauptweg abgehen und man genau wissen möchte in welche Richtung es geht. Und natürlich besonders für blinde Menschen ist es essentiell, genau zu wissen, wie weit man abbiegen muss. Ich persönlich bin begeistert vom Kompassgürtel, bei dem ich immer spüre wo Norden ist, was meine Orientierung deutlich verbessert und vereinfacht. Das geht dann auch ausschließlich mit unserem Gürtel ohne Anbindung an ein Smartphone.
Je nachdem was die finalen Entwicklungsschritte und Zertifizierungen noch für Kosten mit sich bringen, wird der Preis für den Gürtel zwischen 800 € und 900 € liegen.

Der feelSpace Navigationsgürtel verspricht große Orientierungssicherheit und 360-Grad-Abdeckung bei hohem Tragekomfort und niedriger Belastung der Sinne. Gesteuert wird per Sprachbefehl mit der dazugehörigen App.
Ab Sommer 2016 soll der Gürtel erhältlich sein. Vorbestellungen können bereits jetzt auf www.feelspace.de aufgegeben werden.

 

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