Vor fast genau einem Jahr verstarb der britische Autor und Universitätsprofessor John M. Hull im Alter von 80 Jahren. Einem breiteren Publikum wurde der Religionsforscher mit seinen Büchern zum Thema „Blindheit“ bekannt. In Deutschland verbreitet ist vor allem der Titel „Im Dunkeln sehen: Erfahrungen eines Blinden“.
Ausgelöst wurde die Beschäftigung durch die eigene Erblindung zu Beginn der 80er Jahre. Der Wissenschaftler und Familienvater Hull beginnt, seine Erfahrungen, Gedanken und – ja, Beobachtungen auf Kassette zu sprechen.
Diese Audio-Notizen bilden die Grundlage des englischen Films „Notes on Blindness“, der in den letzten Monaten diverse Auszeichnungen und Preise gewonnen hat. Neben der menschlichen Seite erzählt der Film vor allem die Veränderungen in der Wahrnehmung seines Protagonisten. Weg vom Visuellen, hin zum Akustischen und Taktilen.
Das Ergebnis ist von der Kritik hochgelobt und es bleibt zu hoffen, dass der Film auch in Deutschland in die Kinos kommt. Wenn nicht, sollte man sich den 24. Oktober vormerken, das Erscheinungsdatum der englischen DVD-Version.
Hier geht es zum Trailer mit englischer Audiodeskription.
Zeitgleich mit dem Film ist das Virtual Reality-Projekt „Into Darkness“ entstanden. Hier werden einzelne Passagen und Beschreibungen aus Hulls Aufzeichnungen und Leben in Szene gesetzt.
Die sechsteilige, interaktive Reise steht kostenlos zum Download für die VR-Brille Oculus zur Verfügung