Veröffentlicht am 20. September 2016

Grußwort Irmgard Badura

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ich freue mich sehr, dass Ihnen nun die bayerische Ausgabe des „Servicebuch Auge“ zur Verfügung steht. Einen solch umfangreichen Wegweiser hat es bisher für Bayern noch

nicht gegeben und ich bin sicher, dass er seinen Beitrag leisten wird, wenn es darum geht, passende Informationen für Rat suchende Patienten mit Augenerkrankungen, sehbehinderte und blinde Menschen zu bekommen.

Millionen Menschen in Deutschland sind von einer nachhaltigen Einschränkung ihres Sehens betroffen. In Bayern leben laut Statistik rund 14.000 blinde Menschen, dazu kommen etwa 5.000 stark Sehbehinderte und rund 56.000 Menschen mit sonstiger Sehbehinderung. Die statistischen Daten zeigen, dass in den nächsten Jahren die Zahl der Betroffenen weiter steigen wird. Bei aller Unterschiedlichkeit der Sehbeeinträchtigung und der persönlichen

Lebensumstände, eines haben alle gemeinsam: jede und jeder wünscht sich ein Leben in Unabhängigkeit, volle Teilhabe und ein Leben in Würde!

Ich weiß aus eigener Erfahrung mit einer degenerativen Netzhauterkrankung und insbesondere meiner langjährigen Tätigkeit in der Selbsthilfe, dass bei so einem gravierenden Einschnitt in die gewohnten Lebensverhältnisse viele Fragen auftauchen:

Kann mir die Medizin tatsächlich nicht weiter helfen? Wie komme ich zurück an meinen Arbeitsplatz? Wie komme ich an Informationen zum Umgang mit der neuen Situation? Wie sieht die Alltagsbewältigung aus und welche Dienste und Einrichtungen gibt es?

Einen ganzen Dschungel an Informationen zu Hilfsmitteln, zu Nachteilsausgleichen und Sozialleistungen, zu Rehabilitations- und Eingliederungsmaßnahmen, zu passenden Bildungs-, Freizeit- und Urlaubsangeboten und so weiter gilt es zu durchforsten. Die Erfahrung der Vergangenheit zeigt, dass viele betroffene Menschen nur einen Bruchteil ihrer Möglichkeiten kennen. Oft erfahren sie nur zufällig von nützlichen Angeboten oder kompetenten Anlaufstellen. Jedoch jede Information, jeder nützliche Link ist wichtig und kann den Alltag erleichtern und ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Denn: Persönliche Unabhängigkeit hängt von optimalen Informationen und nutzbaren Möglichkeiten ab! Und: nur, wer bestens informiert ist, kann am Leben in der Gesellschaft teilnehmen und getreu meinem Motto „Miteinander, mittendrin“  dabei sein!

Ich begrüße es deshalb außerordentlich, dass für uns alle, aber auch für unsere Angehörigen nun viele wichtige Informationen gebündelt in diesem Nachschlagewerk beantwortet werden. Mit dem „Servicebuch“ ist jetzt zum ersten Mal ein umfassendes Informationsangebot für Augen-Patienten, sehbehinderte, blinde und zusätzlich gehandikapte Menschen und ihr soziales Umfeld erschienen. Das Heft ist passgenau auf sie zugeschnitten und erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Mit Expertenartikeln zu rund 50 Themen, Selbsttests, Checklisten und Tabellen sowie regionalen Branchen und Unternehmensinformationen bietet dieses Heft eine umfassende Orientierung, vermittelt relevante Informationen und hilft bei der Wahl des richtigen Dienstleisters vor Ort. Dieses Büchlein ist gut geeignet, den gebündelten Informationen „blind zu vertrauen“ und dazu beizutragen, dass keine „blinden Flecken“ beim Beschaffen der notwendigen Informationen bleiben.

Ich wünsche Ihnen eine hilfreiche und interessante Lektüre!

Ihre Irmgard Badura

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