Berlin. Rund um den Sehbehindertentag am 6. Juni werden sich auf Gehwegen in ganz Deutschland viele verwundert die Augen reiben. Poller, die normalerweise grau und damit schwer zu erkennen sind, tragen dann leuchtend rot-weiß geringelte Mützen. Viele fleißige Hände haben in den vergangenen Wochen Pollermützen gehäkelt und gestrickt, die nun vom 1. bis zum 11. Juni zum Einsatz kommen.
Die Aktion hat einen ernsten Hintergrund. Unfälle passieren häufig, weil Hindernisse sich nicht kontrastreich von ihrem Umfeld abheben. Graue Poller auf Gehwegen werden dann zur Gefahr – insbesondere für Menschen mit Seheinschränkung. Der DBSV hat deshalb seine Mitgliedsorganisationen und -einrichtungen zu einer bundesweiten Aktion aufgerufen, die vom Wollhersteller Schachenmayr unterstützt wird. Sehbehinderte Menschen in rund 90 Orten beteiligen sich daran und haben ihre jeweilige Pollermützenaktion dem DBSV gemeldet. Die Liste unter www.sehbehindertentag.de wächst weiter und wird regelmäßig aktualisiert. Dort sind zudem detaillierte Forderungen zur Gestaltung und Anordnung von Pollern im Straßenraum zu finden.
Bundesweiter Sehbehindertentag
Nach Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es mehr als eine Million sehbehinderte Menschen in Deutschland. Um auf die Bedürfnisse dieser Menschen aufmerksam zu machen, hat der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband im Jahr 1998 einen eigenen Aktionstag eingeführt: den Sehbehindertentag (www.sehbehindertentag.de). Er findet jedes Jahr am 6. Juni zu einem bestimmten Thema statt. Weil der 6. Juni 2021 auf einen Sonntag fällt, wird der Zeitraum vom 1. bis zum 11. Juni für Aktionen genutzt.
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Mehr Infos finden Sie auf der Seite des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenvereins.
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(Copyright Bild: BBSV Mannheim, Angela Soldan)